Wo bist du? (Grote ) Sept. 2015 In den Wirren des Krieges aus den Augen verlor’n. doch noch klingt seine Stimme jeden Tag in den Ohr’n: Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon! Doch was sag ich der Tochter, was sag ich unserem Sohn? Euer Vater der kommt nicht, oder kommt doch zurück. Sag, wie viele Gebete, wie viel Fleh’n braucht das Glück? Leicht verschwommen der Eindruck, klar und wahr sein Gesicht! Ist er das auf dem Bildschirm, in dem Krisen-Bericht? Wo bist du? Wo bist du? Wo bist du? In dem Chaos der Flucht auseinander gerissen. Wie sehr kann man die Heimat, seine Heimat vermissen?! Jeden Tag Ungewissheit. Wie kann das weiter geh’n? Wie soll man jemals diesen Irrsinn versteh’n? Werd’ ich jemals zurück komm’n, werd’ ich das wieder sehn? Wird dann hier noch ein Stein auf dem anderen steh’n? Werd’ ich all das was war einmal wieder erkennen? Warum muss ich vor all dem in die Fremde rennen? Wo bist du? Wo bist du? Wo bist du? Und nun guck mal zur Seite, wer da neben dir sitzt. Wie bequem euer Sofa, wie dein Sportwagen blitzt. Gar nicht vorzustellen, das zurück zu lassen! Ja, man sollte sein Glück jeden Tag neu erfassen! Und du spielst mit dem Handy, schaust den Börsenbericht. All die vielen Verirrten, all die kümmern dich nicht! Und du sagst dir, was soll’s? Das geht mich doch nichts an! Doch sie steh’n vor der Tür. Und ich frage dich: Man,… Wo bist du? Wo bist du? Wo bist du?